Die architektonische und städtebauliche Kohärenz des Campus Irchel geht zurück auf einen rationalen, strukturalistischen Gesamtplan von Max Ziegler aus dem Jahre 1969, bei welchem die Gebäudestrukturen sich mit der umliegenden Landschaft verzahnen. Das neue PORTAL UZH schreibt sich natürlich, selbstverständlich in diesen Campus ein: volumetrisch, architektonisch, aussenräumlich und was die Verteilung der Nutzungen angeht. Über den gesamten Campus befinden sich die klassischen Räume für die Lehre, also Auditorien und Foyers, wo sich viele Menschen gleichzeitig zusammen aufhalten, im Sockelbereich einzelner Institute, und bilden beidseitig der Magistrale abgesenkte Landschaften und Zugänge aus. Die reichhaltige Kette von «Lernlandschaften» wird mit diesem Entwurf um ein weiteres Glied ergänzt. Die Hochbauten, primär Forschungszentren, reihen sich senkrecht zur Magistrale in regelmässigen Abständen und mit ähnlichen Dimensionen auf- das tut der neue Forschungsbau genauso.
Das Hauptgebäude des PORTALS verlangt nach maximaler Flexibilität. Dieser funktionalen, nicht verhandelbaren Anforderung ringen wir architektonische Identität ab: Medienschächte in der Fassade erlauben eine vielfältige und sich wandelnde innere Organisation. Die Schächte rhythmisieren den Baukörper, verleihen dem Riegel durch das Material Lehm und die sich nach oben verjüngender Form einzelner Schächte einen überraschenden eigenen Ausdruck, der sich dennoch in die rechtwinklige, repetitive, strukturalistische Architektursprache auf dem Campus einfügt.
Nachhaltigkeit wird bei diesem Projekt in vielfältiger Weise praktiziert. Ökonomisch durch die radikale Flexibilität und damit verbunden eine lange Lebensdauer, und durch die sinnvolle Wahl der Mittel. Ökologisch, weil das Haus aus einzelnen Bauteilen heraus gedacht ist. Decken, Stützen, Schächte; Verglasungen, Sonnenschutzelemente; haus- und labortechnische Anlagen: jedes Element wird auf seine ökologische Performance beim Bau und im Betrieb geprüft und optimiert, und sein Zusammenspiel mit den anderen orchestriert. Sozial ist dieses neue PORTAL nachhaltig aufgrund des Komforts der Arbeitsplätze und das Angebot an Orten für den Austausch, im Gebäude wie draussen, ohne den kein wissenschaftlicher Fortschritt zu denken ist.