In den früheren Jahren waren die Räume jeweils wie eine Streusiedlung oder Haufendorf frei im Raum verteilt mit gässchen- oder platzartigen Zwischenräumen. Wie für unseren ersten Entwurf für 14 Rooms, haben wir uns für eine strenge, lineare Anordnung entschieden mit zwei parallelen, weiss gestrichenen Fassaden mit jeweils einer Serie von Türen. Die mittige Wand des Long Museums verkleiden wir mit Spiegeln so dass sie optisch in der gesamt Installation verschwindet, währendem wir an die beiden Schmalseiten stellen wir je ienen Spiegelwand, welche die weisse… die beiden Schmalseiten stellen wir je eine Spiegelwand, welche die weissen Fassaden mit den Türöffnungen optisch unendlich verlängert. Statt 15 Türen scheint es doppelt so viele zu geben oder dreimal oder viermal so viele. Die 15 ist eine zufällige Zahl, nächstes Jahr sind es bereits 16 und im Jahr 2100 sind es vielleicht 100.
Der Ort und die Stadt, in der die Ausstellung stattfindet ist auch nicht relevant bei dieser temporären Installation, die weissen Wände und Türen könnten irgendwo stehen – im Gegensatz des HIER und JETZT der Begegnung von Kunstwerk und Besuchern.
Die temporäre Installation ist deshalb sehr abstrahiert, beinahe wie eine typologische Skulptur – eine breite, platzartige Gasse wie in einer südamerikanischen oder chinesischen oder europäischen Kleinstadt. Nur der hölzerne Türgriff, mittels dessen der Besucher den Raum betritt, ist von Tür zu Tür leicht verschieden. Es sind 14 verschiedene, hölzerne, digital gefräste Türklinken, die sich auf den ersten Blick wenig unterscheiden, aber etwas anders anfühlen.
Der einzige Hinweis zu einem konkreten Ort, ergibt sich aus dem Blick nach oben, wo sich dem Besucher die für das Long Museum charakteristische Gewölbedecke auftut. Ein zusätzlich auf der einen Seite im Gewölbe platzierter Spiegel funktioniert als Fenster zwischen der Installation und dem Mezzanin.
Herzog & de Meuron, 2015