Herzog & de Meuron
Competition
2022

Project Description available in German

Die Messe Basel, gemeinsam mit den Standorten der Life-Science Industrie und der Verdichtung um den Badischen Bahnhof, bildet bereits heute ein wichtiges Subzentrum innerhalb der Stadt Basel. Das Projekt Rosentalturm zielt darauf ab die Vernetzung des Quartiers mit seinen Wohnräumen, dem lokalen Gewerbe und den umliegenden Grünanlagen zu stärken mit besonderem Focus auf sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit.

Durch die präzise Setzung des Turms am Messeplatz und des Längsbau entlang der Riehenstrasse entsteht zwischen den Neubauten ein urbaner Grünraum, der die über viele Jahrzehnte immer weiter verkleinerte Rosentalanlage wieder vergrössert. So wird der langen Geschichte dieses innerstädtischen Freiraums mit seinen über die Jahreszeiten wechselnden Funktionen eine Erweiterung geschenkt.

Die insgesamt über 350 neu entstehenden Wohnungen ermöglichen unterschiedlichste Wohnformen für Singles, Paarhaushalte, Wohngemeinschaften und Familien und sorgen für eine dauerhafte, sozial diverse und generationenübergreifende Durchmischung. Rund 100 Wohnungen werden im preisgünstigen Segment vorgesehen, womit erschwinglicher Wohnraum für ein breites Publikum entsteht. Alle Wohnungen erhalten einen privaten Aussenbereich. Das Erdgeschoss des Turms bietet Raum für lokal verankerte klein- und mittelständische Unternehmen, für Quartiernutzungen und Start-ups. Mit diesem Nutzungsmix aus Wohnen, Kleingewerbe, Kultur und Erholung wird der Standort auch ausserhalb der Messen zu einem lebendigen und vielseitigen Zentrum von Kleinbasel.

Der Entwurf besteht aus drei Gebäuden. Dem Turm unmittelbar am Messeplatz, dem Längsbau entlang der Riehenstrasse und einem Pavillon, der den neu entstehenden öffentlichen Freiraum zwischen Turm und Längsbau besetzt. Der Turm nimmt den urbanen Massstab der umgebenden Hochhäuser und der Messehalle auf, während der fünfgeschossige Längsbau und dessen zwei zurückgesetzte Dachgeschosse mit der Blockrandbebauung an der Riehenstrasse in einen vermittelnden Dialog treten.

Der Rosentalturm ist in der Vertikalen in drei sich verjüngende Volumen abgestuft, welche sich jeweils an den Höhen der umliegenden Bebauung orientieren. Durch das Abtreppen entstehen Sonnenterrassen für die Bewohnerinnen und Bewohner. Unter schattenspendender Bepflanzung befinden sich an die Terrassen angrenzende Gemeinschaftsräume, die mit ihrem Angebot lokale Treffpunkte und Nachbarschaften schaffen. Die Bewässerung der umfangreichen Grünzonen erfolgt mit gesammeltem Regenwasser.

An das Projekt werden hohe Ansprüche hinsichtlich Nachhaltigkeit, Energie und Ressourcen gestellt. Wichtige Kriterien sind dabei eine möglichst geringe Umweltbelastung aus der Erstellung und dem Betrieb, verbunden mit hohem Komfort und einem gesunden Innenraumklima. Das Projekt soll darüber hinaus einen substanziellen Beitrag zur städtischen Hitzeminderung und zur Stärkung der Biodiversität leisten. Ein signifikanter Anteil des Eigenenergiebedarfs wird durch Photovoltaikflächen gedeckt, welche in die Brüstungen der Fassaden integriert sind. Durch die Maximierung der Energieeffizienz und dem Einsatz von Erdsonden und Wärmepumpen wird eine wichtige Voraussetzung hinsichtlich einer nachhaltigen und ausgeglichenen Energiebilanz gelegt. Über modularisierte, materialsparende Konstruktionssysteme, wo möglich aus nachwachsenden Rohstoffen, wird konsequent eine lebenszyklusorientierte und zirkuläre Bauweise verfolgt.

Der Rosentalturm ist mittels innovativer und nachhaltiger Holz-Hybrid und optimierter, materialsparender Betonbauweise konzipiert. Die Untergeschosse, sowie die stabilisierenden Erschliessungskerne sind in Recyclingbeton geplant, in dem durch Karbonatisierung das CO2 gebunden wird. Der rezyklierte Abbruch des bestehenden Messeparkhauses und der kieshaltige Aushub werden dabei vollständig als Zuschlagstoffe für den Beton genutzt. In den Obergeschossen wird das Skelett des Hochhauses durch Betonfertigteile oder einer Holzverbundbauweise ergänzt. Dies ermöglicht eine kürzere Bauzeit. Der fünf-geschossige Riegelbau ist als Holzbau mit verdübelten Brettstapelverbunddecken geplant. Die Gebäudestruktur ermöglicht es, den verschiedensten Mieterbedürfnissen gerecht zu werden und erlaubt ein hohes Mass an Flexibilität für zukünftige Umnutzungen.

Herzog & de Meuron 2023

422_CI_2211_Mattenstrasse_PRI
422_CI_2211_Mattenstrasse_PRI
422_CI_2211_002_CircusAerial_PRI
422_CI_2211_002_CircusAerial_PRI
422_CI_2211_007_garden_final
422_CI_2211_007_garden_final

Team

Partners
Jacques Herzog
Pierre de Meuron
Stefan Marbach (Partner in Charge)
Olga Bolshanina (Coupling Partner)
Test Planning 2013-14

Facts

Planning
Project Architect: Herzog & de Meuron Basel Ltd, Switzerland, Basel
Landscape Architect: Vogt Landschaftsarchitekten AG, Switzerland, Zürich
Structural Engineering: Schnetzer Puskas International AG, Switzerland, Basel
Facade Consulting: Friedli Leu GmbH, Switzerland, Oberwil
HVAC Engineering : Stokar + Partner AG, Switzerland, Basel
Sustainability and Building Physics: Brücker + Ernst GmbH, Switzerland, Luzern
Fire Protection: Gruner AG, Switzerland, Basel
Traffic and Mobility Consulting: MoveIng AG, Switzerland, Basel
Cost Consulting: Itten + Brechbühl AG, Switzerland, Basel
Lift and Elevator Consulting: Otte Aufzugstechnik GmbH, Germany, Spenge
Solar Panel Consulting: Ernst Schweizer AG, Switzerland, Hedingen
Building Data
Site Area: 65'681 sqft, 6'102 sqm
Gross floor area (GFA): 1'071'815 sqft, 99'575 sqm
GFA above ground: 516'408 sqft, 47'976 sqm
GFA below ground: 480'629 sqft, 44'652 sqm
Building Data (Tower & Slab)
Number of levels (Tower): 31
Length (Tower): 190 ft, 58 m
Width (Tower): 82 ft, 25 m
Height (Tower): 308 ft, 94 m
Length (Slab): 207 ft, 63 m
Width (Slab): 56 ft, 17 m
Footprint: 25’348 sqft, 2’355 sqm
Gross volume (GV): 11’724’480 cbft, 332’000 cbm