Herzog & de Meuron Basel Ltd.
Rheinschanze 6
4056 Basel, Switzerland
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Phone: +41 61 385 5757
Basel, Switzerland
SBB is one of Switzerland’s largest landowners. This national railway company owns land in prime locations of the urban centers across the country. This previously underutilized potential of real estate has been increasingly developed in the last years, thus contributing to the densification of urban centers around the main stations of Basel, Zurich, Lucerne and other cities. Such a densification and urban renewal project is the Meret Oppenheim Hochhaus, located in the Gundeldinger Quarter of Basel. The project is part of the Südpark ensemble. In 2002, Herzog & de Meuron won the competition for Südpark organized by SBB to develop two plots situated to the south of the main train station. Both plots are closely connected with the “Passerelle”, an overhead walkway spanning the railroad tracks. Together, the Südpark (completed in 2012) and the Meret Oppenheim Hochhaus will form a new spatial context for future access to the station and to the city center of Basel. In addition, the two projects help to define the northern edge of the Gundeldinger Quarter. This densely populated area, known as the “Gundeli” amongst Baslers, has become a dynamic area of diversity and active street life.
The form of the tower is the result of stacking volumes of different sizes. The process of stacking underwent various phases where we tested how the resulting proportions, dimensions and functions would fit with the urbanistic and programmatic expectations and requirements. The concept of stacking allows us to break down the scale of this unusually tall building at the edge of the large track field on one side, and facing the narrowness and the scale of the historic neighbourhood of “Gundeli” on the other side.
The stacking of volumes generates a kind of topography of various terraces, platforms, gaps and other outdoor – indoor spaces. Its numerous setbacks and overhangs provide exclusive exterior spaces for a large number of apartments, amongst other programs.
The Meret Oppenheim Hochhaus is a mixed-use building with apartment, offices, a café and a restaurant. Most programs are bound to specific volumes within the whole stack. The café and the restaurant will animate the street life along the Güterstrasse and the Meret Oppenheim Square. Above the ground floor with its restaurant there will be 5 floors of office space. The residential portion of the building rises from the 6th to the 24rd floor. The apartments may be entered independently from the service functions. On the 6th, 7th, and 15th floors, there are large outdoor areas that will function as terraces for the respective apartments, or alternatively as communal outdoor gathering spaces for the offices. The different levels provide unique views over the city and the surrounding landscape.
The shape of the tower is characterized by its strong volumetric structure. Through the principle of stacking volumes, overhangs, terraces, and voids between the individual sub-volumes are created. These elements give the building its specific appearance.
A folding and sliding shutter system forms the outer shape and appearance of the building. Placed just behind these movable sun protection elements is a balcony layer that creates depth on all sides of the building. This transitional space introduces a filter between the individual residences and the city, allowing views from interior to exterior, and a shifting transparency from exterior to interior. The resulting depth of the facade is a central feature of the architectural design and gives the shell its quality and distinctive space.
The appearance of the building is changing not only from different perspectives of the city, but also throughout the day and night. The building changes between a distinctive and precise assemblage of volumes and a more eroded and fuzzy appearance. This happens by its users and through external influences such as sunlight or wind. This constant change gives form to the individuality of its users/residents, while at the same time generating a dialogue with those viewing the building from the surrounding neighborhood.
Herzog & de Meuron, 2016
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind einer der grössten Grundeigentümer der Schweiz. Sie besitzen im ganzen Land Grundstücke in bester städtischer Zentrumslage. Dieses bisher nur zum Teil genutzte Immobilienpotenzial wurde in den letzten Jahren zunehmend erschlossen, was zur Verdichtung der Stadtzentren rund um die Bahnhöfe von Basel, Zürich, Luzern und anderen Städten beitrug. Ein solches Verdichtungs- und Stadterneuerungsprojekt ist auch das Meret Oppenheim Hochhaus im Basler Stadtteil Gundeldingen. Das Hochhausprojekt gehört zum Südpark-Komplex. 2002 gewann Herzog & de Meuron den von den SBB lancierten Südpark-Wettbewerb, zwei Baufelder südlich des Bahnhofs SBB zu gestalten. Die beiden Areale sind durch die «Passerelle», eine die Geleise überbrückende Fussgängerüberführung, eng miteinander verbunden; zusammen werden der Südpark (2012 fertiggestellt) und das Meret Oppenheim Hochhaus den neuen räumlichen Kontext des künftigen Zugangs zum Bahnhof und zum Basler Stadtzentrum bilden. Ausserdem helfen sie mit, die Nordgrenze von Gundeldingen klarer zu definieren. Dieser dicht besiedelte Stadtteil, das «Gundeli», wie die Basler sagen, hat sich zu einem lebhaften und facettenreichen Viertel mit pulsierendem Strassenleben entwickelt.
Die Form des Hochhauses ist das Ergebnis einer Stapelung von Volumen unterschiedlicher Grösse. Der Stapelungsprozess durchlief mehrere Phasen, in denen wir prüften, wie die jeweiligen Proportionen, Dimensionen und Funktionen zu den städtebaulichen und programmatischen Erwartungen und Erfordernissen passten. Die Idee der Stapelung ermöglicht es, den Massstab dieses aussergewöhnlich hohen Gebäudes hinunterzubrechen auf der an das breite Geleisefeld angrenzenden Seite und auf der gegenüberliegenden, der Enge und geringen Höhe des historischen “Gundeli”-Viertels zugewandten Seite. Das Stapeln von Volumen schafft eine Art Topografie mit verschiedenen Terrassen, Ebenen, Lücken und anderen Aussen-/Innenräumen. Die zahlreichen zurückversetzten und auskragenden Elemente bieten nebst weiteren Programmfunktionen exklusive Aussenräume für sehr viele Wohnungen. Das Meret Oppenheim Hochhaus ist ein multifunktionales Gebäude mit Wohnungen, Büros, einem Café und einem Restaurant. Die meisten Programmfunktionen sind an bestimmte Volumen innerhalb des Gebäudes gebunden. Das Café und Restaurant werden das Strassenbild entlang der Güterstrasse und auf dem Meret Oppenheim-Platz beleben. Über dem Erdgeschoss mit dem Restaurant liegen fünf Bürogeschosse. Der Wohnungsanteil des Gebäudes zieht sich vom 6. bis ins 24. Stockwerk. Die Wohnungen werden unabhängig von den Dienstleistungsbereichen erschlossen. Im 6., 7. und 15. Geschoss gibt es grosse Aussenflächen, die den entsprechenden Wohnungen als Terrassen dienen, oder allenfalls als gemeinschaftliche Aussenräume der Büros. Die verschiedenen Ebenen bieten einmalige Ausblicke über die Stadt und die umliegende Landschaft.
Die Form des Hochhauses zeichnet sich durch ihre strenge volumetrische Struktur aus. Durch das Prinzip der Volumenstapelung entstehen zwischen den einzelnen Subvolumen Auskragungen, Terrassen und Lücken. Diese Elemente geben dem Bau sein charakteristisches Gesicht. Ein System aus Faltschiebeläden prägt die äussere Gestalt und Erscheinung des Gebäudes. Unmittelbar hinter diesen beweglichen Sonnenschutzelementen befindet sich die Schicht der Balkone, die auf allen Seiten des Gebäudes eine Tiefenwirkung erzeugt. Dieser Zwischenraum erzeugt einen Filter zwischen Privatwohnungen und Stadt, der Ausblicke von innen nach aussen erlaubt und eine wechselnde Transparenz von aussen nach innen bewirkt. Die dadurch hervorgerufene Tiefe der Fassade ist ein zentrales Element der architektonischen Gestaltung und verleiht der Hülle ihre unverwechselbare Qualität und Räumlichkeit. Das Erscheinungsbild des Gebäudes ändert sich nicht nur je nach Blickwinkel innerhalb der Stadt, sondern auch im Lauf der Tageszeiten. Das Gebäude verwandelt sich laufend: von der klaren, präzisen Volumenassemblage zu einem eher erodierten, verschwommenen Erscheinungsbild und wieder zurück. Das geschieht durch die Nutzung der Klappläden durch die Bewohner und durch äussere Einflüsse wie Sonnenlicht oder Wind. Der stete Wandel des Gebäudes gibt der Individualität seiner Benutzer/Bewohner eine Gestalt und tritt gleichzeitig in einen Dialog mit jenen, die das Gebäude aus der näheren Umgebung betrachten.
Herzog & de Meuron, 2016
Luis Fernández-Galiano (Ed.): “Arquitectura Viva Monografias. Herzog & de Meuron 2013-2017.” Vol. No. 191-192, Madrid, Arquitectura Viva SL, 12.2016.