Birspark
Als wichtigstes Element soll die Birs, die historisch gesehen unmittelbar die Entwicklung Laufens mitgestaltete, wieder zu einem zentralen Ort in der Stadt werden. Sie soll einen Teil ihrer ursprünglichen Ausdruckskraft zurückerhalten und zu einem städtebaulichen Element werden, das die einzelnen Teile der Stadt miteinander verbindet und zusammenhält. Die Birs wird im Bereich des Projektperimeters ausgeweitet und als Birspark zu einem Grünraum im Zentrum der Stadt. Der Park eröffnet den Menschen die Möglichkeit in städtischer Umgebung einen naturnahen Erholungsraum zu finden, der zum Verweilen, Spielen und Zusammenkommen einlädt und damit die Stadt direkt mit dem Fluss verbindet. Die Entwicklung des Birsparks steht dabei im Zusammenhang mit den Zielen der Hochwasserplanung, die eine Aufweitung des Flussraumes zur Bewältigung der grossen Wassermengen fordern.
Allmend / Stadtgarten
Der zweite Teil unseres Konzepts führt eine klare städtebauliche Zäsur zwischen Altstadt und dem neuen Areal Nau ein. Der bestehende Amthausplatz soll als wichtiger städtischer Freiraum ausserhalb der Stadtmauern erhalten bleiben und in seiner Funktion gestärkt werden. Die bauliche Leere vor der Altstadt ist wichtig, damit der Stadtkörper der mittelalterlichen Kernstadt lesbar bleibt und seine Grenzen nicht verunklärt werden. In einer Schärfung seiner historischen Bedeutung soll der Amthausplatz als städtische Allmend gestaltet und von seiner derzeitigen Nutzung als Parkplatz befreit werden. Direkt an die Stadtmauer anschliessend, in Analogie zu den historisch verwurzelten Gärten entlang des Grabenweges, fasst ein Stadtgarten öffentliche Nutzungen wie einen Kinderspielplatz und bietet Raum, um zu verweilen. Die klare städtebauliche Zäsur des frei gehaltenen Amthausplatzes ermöglicht es darüber hinaus, den neuen Stadtteil auf dem Nau-Areal als eigenständigen Stadtkörper zu verstehen, der als geschlossene, komplementäre Figur neben der Altstadt lesbar wird.
Areal Nau
Das eigentliche Nau-Areal bietet eine einmalige Chance die Stadt Laufen an zentraler Lage baulich zu verdichten und dadurch das zukünftige Wachstum innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen zu konzentrieren. Die optimale Lage des Nau-Areals in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, mit dem Bahnhof in Gehdistanz und der direkten Anbindung an die Hauptverbindungsstrassen wird städtebaulich zusätzlich durch die Lage am Fluss aufgewertet, wodurch das „Wohnen am Wasser“ zu einem zentralen Thema der Siedlungsentwicklung werden soll. Das neue Quartier besteht im Wesentlichen aus zwei Siedlungsmustern: einer Rahmenbebauung, die das Quartier gegen aussen fasst und frei gestreuten individuellen Häusern innerhalb des Quartiers. Entsprechend seiner zentralen Lage in der Stadt muss das Areal Nau als dicht bebauter Ort geplant werden. Unser Konzept sieht vor, über einen Kontrast aus Dichte und Freiräumen die Qualitäten des Ortes zu schärfen und das Wohnen am Fluss für möglichst alle erlebbar zu machen. Die Rahmenbebauung alleine erreicht eine Dichte in städtischer Dimension und ermöglicht es, das Quartiersinnere mit reduzierter Dichte zu bebauen. Dieser Raum kann damit als Teil des Birsparks naturnah gestaltet werden. Die lockere Anordnung der Häuser schafft Freiräume zur gemeinschaftlichen Nutzung, die das Quartierleben näher zusammenbringen und vernetzen. Durch die Höhenabstufung mit zum Fluss hin niedrigeren Gebäuden können auch die Wohnungen in der Rahmenbebauung von Blickbezügen zum Fluss profitieren, wodurch alle Häuser einen Anteil an den spezifischen Qualitäten des Ortes erhalten.
Neue Naustrasse
Unsere Studie hat gezeigt, dass eine qualitätsvolle Entwicklung des Nau Areals nur in enger Abhängigkeit mit der Verkehrssituation möglich ist. Mit der Baselstrasse und der Naustrasse begrenzen resp. durchschneiden zwei stark befahrene Durchgangsstrassen mit hohem Schwerverkehrsanteil das Gebiet. Belässt man die bestehende Verkehrsführung, bringt dies mit sich, dass die Naustrasse entweder mitten durch das neue Wohnquartier führen oder dieses – mit der Naustrasse als westliche Quartiersbegrenzung – beträchtlich verkleinern würde. Städtebaulich sinnvoller und stadträumlich nachhaltiger ist die Naustrasse nach Osten, bis an die bestehende Eissporthalle zu verschieben. Dadurch liesse sich das neue Quartier ohne die einschneidende Zäsur einer stark befahrenen Strasse entwickeln und die Lärmemissionen mit einer der Strasse folgenden Bebauung baulich bewältigen. Der innere Bereich des Quartiers kann damit effizient von Lärm freigehalten und als ruhiger Ort entwickelt werden. Ein weiteres Argument für die Verschiebung der Naustrasse liefert der Hochwasserschutz. Die heute ungenügende Hochwassertauglichkeit der bestehenden Naubrücke ist derzeit Gegenstand einer laufenden Projektplanung. Es ist davon auszugehen, dass zur Aufweitung des Gewässerraums zumindest eine bauliche Anpassung durch eine Verlängerung der Brücke im Bereich des Gleitufers notwendig sein wird, was mit entsprechenden Baukosten verbunden ist. Eine neue Trasseeführung mit neuer Brücke liesse die Anforderungen des Hochwasserschutzes hingegen in einem neuen, optimierten Bauwerk direkt einfliessen. Herzog & de Meuron, 2013
Die Stadt Laufen plant im Rahmen ihres Stadtentwicklungsprogramms, die Entwicklung des Nau-Areals und hat dafür Herzog & de Meuron mit dieser Konzeptstudie beauftragt. Das Szenario „Wohnstadt“ wurde vom Stadtrat für die zukünftige strategische Ausrichtung festgelegt. Dieses sieht vor, die Stadt Laufen als attraktiven Wohnort zu festigen. Dies begründet sich in der intakten mittelalterlichen Altstadt, mit ihrer starken Identität und Anziehungskraft, der guten verkehrstechnischen Anbindung an die regionalen und überregionalen Zentren und der attraktiven landschaftlichen Lage im Laufental mit der Birs. Das von uns vorgeschlagene Konzept besteht im Wesentlichen aus drei Teilaspekten.
Birspark Als wichtigstes Element soll die Birs, die historisch gesehen unmittelbar die Entwicklung Laufens mitgestaltete, wieder zu einem zentralen Ort in der Stadt werden. Sie soll einen Teil ihrer ursprünglichen Ausdruckskraft zurückerhalten und zu einem städtebaulichen Element werden, das die einzelnen Teile der Stadt miteinander verbindet und zusammenhält. Die Birs wird im Bereich des Projektperimeters ausgeweitet und als Birspark zu einem Grünraum im Zentrum der Stadt. Der Park eröffnet den Menschen die Möglichkeit in städtischer Umgebung einen naturnahen Erholungsraum zu finden, der zum Verweilen, Spielen und Zusammenkommen einlädt und damit die Stadt direkt mit dem Fluss verbindet. Die Entwicklung des Birsparks steht dabei im Zusammenhang mit den Zielen der Hochwasserplanung, die eine Aufweitung des Flussraumes zur Bewältigung der grossen Wassermengen fordern.
Allmend / Stadtgarten Der zweite Teil unseres Konzepts führt eine klare städtebauliche Zäsur zwischen Altstadt und dem neuen Areal Nau ein. Der bestehende Amthausplatz soll als wichtiger städtischer Freiraum ausserhalb der Stadtmauern erhalten bleiben und in seiner Funktion gestärkt werden. Die bauliche Leere vor der Altstadt ist wichtig, damit der Stadtkörper der mittelalterlichen Kernstadt lesbar bleibt und seine Grenzen nicht verunklärt werden. In einer Schärfung seiner historischen Bedeutung soll der Amthausplatz als städtische Allmend gestaltet und von seiner derzeitigen Nutzung als Parkplatz befreit werden. Direkt an die Stadtmauer anschliessend, in Analogie zu den historisch verwurzelten Gärten entlang des Grabenweges, fasst ein Stadtgarten öffentliche Nutzungen wie einen Kinderspielplatz und bietet Raum, um zu verweilen. Die klare städtebauliche Zäsur des frei gehaltenen Amthausplatzes ermöglicht es darüber hinaus, den neuen Stadtteil auf dem Nau-Areal als eigenständigen Stadtkörper zu verstehen, der als geschlossene, komplementäre Figur neben der Altstadt lesbar wird.
Areal Nau Das eigentliche Nau-Areal bietet eine einmalige Chance die Stadt Laufen an zentraler Lage baulich zu verdichten und dadurch das zukünftige Wachstum innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen zu konzentrieren. Die optimale Lage des Nau-Areals in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, mit dem Bahnhof in Gehdistanz und der direkten Anbindung an die Hauptverbindungsstrassen wird städtebaulich zusätzlich durch die Lage am Fluss aufgewertet, wodurch das „Wohnen am Wasser“ zu einem zentralen Thema der Siedlungsentwicklung werden soll. Das neue Quartier besteht im Wesentlichen aus zwei Siedlungsmustern: einer Rahmenbebauung, die das Quartier gegen aussen fasst und frei gestreuten individuellen Häusern innerhalb des Quartiers. Entsprechend seiner zentralen Lage in der Stadt muss das Areal Nau als dicht bebauter Ort geplant werden. Unser Konzept sieht vor, über einen Kontrast aus Dichte und Freiräumen die Qualitäten des Ortes zu schärfen und das Wohnen am Fluss für möglichst alle erlebbar zu machen. Die Rahmenbebauung alleine erreicht eine Dichte in städtischer Dimension und ermöglicht es, das Quartiersinnere mit reduzierter Dichte zu bebauen. Dieser Raum kann damit als Teil des Birsparks naturnah gestaltet werden. Die lockere Anordnung der Häuser schafft Freiräume zur gemeinschaftlichen Nutzung, die das Quartierleben näher zusammenbringen und vernetzen. Durch die Höhenabstufung mit zum Fluss hin niedrigeren Gebäuden können auch die Wohnungen in der Rahmenbebauung von Blickbezügen zum Fluss profitieren, wodurch alle Häuser einen Anteil an den spezifischen Qualitäten des Ortes erhalten.
Neue Naustrasse Unsere Studie hat gezeigt, dass eine qualitätsvolle Entwicklung des Nau Areals nur in enger Abhängigkeit mit der Verkehrssituation möglich ist. Mit der Baselstrasse und der Naustrasse begrenzen resp. durchschneiden zwei stark befahrene Durchgangsstrassen mit hohem Schwerverkehrsanteil das Gebiet. Belässt man die bestehende Verkehrsführung, bringt dies mit sich, dass die Naustrasse entweder mitten durch das neue Wohnquartier führen oder dieses – mit der Naustrasse als westliche Quartiersbegrenzung – beträchtlich verkleinern würde. Städtebaulich sinnvoller und stadträumlich nachhaltiger ist die Naustrasse nach Osten, bis an die bestehende Eissporthalle zu verschieben. Dadurch liesse sich das neue Quartier ohne die einschneidende Zäsur einer stark befahrenen Strasse entwickeln und die Lärmemissionen mit einer der Strasse folgenden Bebauung baulich bewältigen. Der innere Bereich des Quartiers kann damit effizient von Lärm freigehalten und als ruhiger Ort entwickelt werden. Ein weiteres Argument für die Verschiebung der Naustrasse liefert der Hochwasserschutz. Die heute ungenügende Hochwassertauglichkeit der bestehenden Naubrücke ist derzeit Gegenstand einer laufenden Projektplanung. Es ist davon auszugehen, dass zur Aufweitung des Gewässerraums zumindest eine bauliche Anpassung durch eine Verlängerung der Brücke im Bereich des Gleitufers notwendig sein wird, was mit entsprechenden Baukosten verbunden ist. Eine neue Trasseeführung mit neuer Brücke liesse die Anforderungen des Hochwasserschutzes hingegen in einem neuen, optimierten Bauwerk direkt einfliessen.
Herzog & de Meuron, 2013