Das achtstöckige, wĂŒrfelförmige GebĂ€ude befindet sich inmitten der Parklandschaft am Ufer des Herterweihers. Es steht gedreht zu den NachbargebĂ€uden, was die Orientierung zur Sonne optimiert. Im quadratischen Grundriss sind die Wohnungen ĂŒber Eck angeordnet und bieten Ausblicke in jeweils zwei verschiedene Himmelsrichtungen: auf das Schloss Uster, den Herterweiher, den Greifensee oder die Alpen. Der Bau ist leicht vom Bodenniveau der öffentlichen Parkanlage abgehoben und schafft auf diese Weise PrivatsphĂ€re fĂŒr die Bewohner im Erdgeschoss.
Die fĂŒr dieses GebĂ€ude entwickelte Erschliessungstypologie schafft Wohnungen mit einem hohen Mass an PrivatsphĂ€re und einem starken Bezug zur Natur. Ăber die Eingangshalle und zwei AufzĂŒge in der Mitte des Hauses gelangt man direkt in jede Wohnung, ein gemeinsames Treppenhaus oder Korridore gibt es nicht. Stattdessen befinden sich an den GebĂ€udeecken Wendeltreppen, die jede Wohnung direkt an den Park anbinden. Die vier runden TĂŒrme sind in jeder Ecke anders positioniert, um Sonneneinfall zu maximieren und Einsicht zu minimieren. Dabei wird der Eindruck der Strenge auf unerwartete Weise gebrochen.
Vom Park her kommend, betritt man ĂŒber den aussenliegenden runden Treppenturm zuerst eine grosse, sichelförmige Loggia. Sie wirkt mit VorhĂ€ngen ausgestattet wie ein zusĂ€tzliches Zimmer. Statt GelĂ€ndern stehen hier modulare weisse HolzzĂ€une, die vom KĂŒnstler Erik Steinbrecher gestaltet wurden.
Die Fassade ist ein durchgehendes Betonraster, welches mit der gĂŒnstigsten Schalung geformt wurde. Der Ausdruck des Betons ist rau und Fehler wurden nur dort korrigiert, wo es technisch notwendig war. Die Holz-Aluminium-Fenster bringen viel Licht in die tiefen Wohnungen und schaffen grossartige Ausblicke auf alte BĂ€ume, die benachbarten GebĂ€ude, ĂŒber den Weiher und in den Park. Die Fenster, können â trotz heutiger Energieanforderungen â nur deshalb so grossformatig sein, weil der Baukörper ein WĂŒrfel und deshalb Ă€usserst kompakt ist.
Die GrosszĂŒgigkeit der Wohnungen wird durch einen offenen Grundriss mit fliessender Raumfolge geschaffen, es gibt auch im Wohnungsinneren keine Korridore. Die Mitte der Wohnung ist die KĂŒche, von hier aus gelangt man in alle RĂ€ume. Es gibt nur zwei Wohnungstypen: einen mit 4 Âœ und einen mit 5 Âœ Zimmern.
Die InnenwĂ€nde wurden betoniert oder gemauert und sind alle Teil des Tragwerks. Im Ausbau wurden bewĂ€hrte und qualitativ hochstehende Materialien aus dem ungeschriebenen Schweizer Standardprogramm verwendet: Es wurden bewĂ€hrte Forster-KĂŒchen eingebaut, die Böden sind mit StĂ€bchenparkett belegt, die WĂ€nde mit feinem Abrieb verputzt und weiss gestrichen, an den Decken bleibt der rohe Beton sichtbar. Die BĂ€der sind mit Keramikplatten ausgelegt.
Die robuste GebĂ€udehĂŒlle, der solide Ausbau und eine unkomplizierte Detaillierung verleihen dem GebĂ€ude einen Charakter, der in das ehemalige IndustriegelĂ€nde passt.
Herzog & de Meuron, September 2015