Architektur: Die Häuser und der Zwischenraum Zwischen den Häusern
Die architektonische Gestalt der Häuser und der fliessende Zwischenraum zwischen den Häusern sind eng aufeinander bezogen. Der vorgeschlagene Haustyp ist auf diesen Zwischenraum hin konzipiert. Die Gebäude bilden keine Aussen-Innen abtrennende, traditionelle Mauerstruktur, sondern eine Art Konglomerat aus Kernen, um die herum sich der Wohnraum fliessend organisiert und zum Aussenraum, d.h. zum Zwischenraum zwischen den Häusern hin öffnet. Diese Gebäudekerne aus Backstein (für Küchen und Bäder) oder aus eingefärbtem Beton ( für die Treppenhäuser) wirken dank ihrer Vertikalität wie Türme inmitten der zahllosen Bäume, Erlen, Robinien und Birken, die beinahe vollständig erhalten bleiben und den Raum zwischen den Häusern prägen werden. Bei näherem Hinsehen erweist sich die Selbstverständlichkeit, mit welcher die Häuser den Zwischenraum definieren (und umgekehrt der Zwischenraum die Häuser strukturiert) keineswegs als zufällige Verlegenheitslösung, sondern als planerische Qualität: es entsteht ein Stück Stadt , dicht bebaut mit Wohnungen und Büros, mit Gewerbe und Läden und dennoch mit einer fliessenden, offenen Anordnung der Baukörper, wie hingespült oder leicht bewegt durch die sanfte Strömung des nahen Wassers?
Herzog & de Meuron, 1996